Die Knickerbocker Bande - 63 - Spuk im Stadion by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 63 - Spuk im Stadion by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-17T05:00:00+00:00


NÄCHSTE SCHRITTE

Der Krake war zufrieden. Oder besser gesagt: Er war nicht unzufrieden. Sein Plan hatte, bis auf kleine Pannen, bisher perfekt funktioniert. Die Zwischenfälle hatten sich aber nicht vermeiden lassen. Doch er hatte sofort gewusst, wie er damit umzugehen hatte.

Die erste Stufe seines Vorhabens war gut über die Bühne gegangen.

Der Spuk war damit aber noch nicht zu Ende. Das war erst der Anfang gewesen. Der Krake verschränkte die Finger, bog sie durch und ließ die Knöchel knacken. Viele Leute mochten dieses Geräusch nicht, weil es ihnen Gänsehaut verursachte. Der Krake aber liebte es. Dieses Knochenknacken erinnerte ihn an die Zeit, als er ein Kind war.

Einen Moment lang war er sehr traurig, dann aber schüttelte er den Kummer ab wie ein nasser Hund Wassertropfen und begann sich im Geiste auszumalen, was er in der folgenden Nacht vorhatte. Viele Male schon hatte er sich vorgestellt, was sich im Stadion abspielen würde. Es war ein schauriger Spuk, etwas wirklich Grässliches, das er plante.

Angst wollte er sehen. In den Augen seines Opfers sollte die kalte, nackte Angst stehen. Vorfreude ergriff ihn und verursachte ihm einen wohligen Schauer.

#sb#Axel, Lilo, Poppi, Dominik und Michael fläzten auf Matratzen in einer Ecke von Anitas Loft. Michael staunte über die Wohnung. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Poppi fiel auf, dass er die ganze Zeit eine Hand auf dem Bauch liegen hatte.

»Bauchschmerzen?«, erkundigte sie sich mitfühlend.

Michael nickte verlegen. Es waren doch ein paar Pfannkuchen zu viel gewesen, aber sie hatten einfach zu gut geschmeckt.

Wie von einer Tarantel gestochen sprang Lilo plötzlich auf und lief in der Halle auf und ab.

»Es ist die größte Blamage, die die Knickerbocker-Bande jemals erlebt hat!« Nach dem, was sich im Stadion abgespielt hatte, konnte sie nicht still sitzen.

»Bist du sauer, weil wir so viel Krach bei den Grün-Blauen gemacht haben?« Michael hatte den Kopf leicht eingezogen, als erwarte er eine Rüge. Seit er sich mit der Bande in Anitas Wohnung getroffen hatte, war Lilo geladen wie eine Gewitterwolke. Den Grund dafür hatte er bisher noch nicht erfahren. »Duarte hat einfach losgelegt, als ihm José erklärt hat, dass jemand aus der gegnerischen Mannschaft die Drohbriefe geschrieben haben könnte. Ihr hättet ihn sehen sollen!«

Michael musste an die verschlafenen Fußballer denken, die er alle aus ihren Zimmern getrommelt hatte. Da viele einfach nicht geöffnet hatten, hatte er eines der gläsernen Kästchen an der Wand eingeschlagen und den Feueralarmknopf gedrückt. Sofort hatte eine Sirene mit ohrenbetäubendem Quietschen losgelegt, und alle Kicker des grün-blauen Teams waren auf den Flur gestürzt.

José hatte versucht Duarte zu stoppen, was ihm schließlich auch gelungen war. Die Schultern breit gemacht, leicht nach vorn gebeugt und keuchend wie nach einem Ringkampf hatte der Spanier da gestanden und unter den buschigen Augenbrauen die Spieler und ihren Trainer angestarrt. Es hatte José einige Mühe gekostet, die richtigen deutschen Worte zu finden und zu erklären, was der Grund für die Aufregung war.

»Und? Hat sich irgendeiner von ihnen verdächtig verhalten? Vielleicht der Trainer?«, wollte Axel von Michael wissen.

»Keiner. Sie schienen wirklich verwirrt und müde. Ich glaube, die Niederlage hatte sie einfach geschafft!« berichtete Michael.



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